Während La-Jin (wörtlich: an den Sehnen Ziehen) im Vergleich mit Akupunktur, Moxibustion und Verabreichung von Heilmitteln, geschichtlich gesehen, keine der großen Heilungsverfahren ist, sind La-Jin-Techniken seit langem ein Teil traditoneller Heilverfahren in chinesischer Medizin gewesen: für den Taoismus, Wushu [„Kampf-kunst“], Qigong ebenso wie für Yoga.
Das Konzept des „Sehnen-Dehnens“ muss erst noch von der westlichen Medizin gewürdigt werden; wie die Dinge derzeit stehen, werden viele Bluthochdruck-, Diabetes-Patienten usw. nur über Kontrollen von Indikatoren wie Blutdruck und Blutzuckerspiegel behandelt. Auch nach vielen Jahren der Behandlung bleiben die Wurzeln der Erkrankungen unentdeckt. Ihre Ursachen können leicht durch La-Jin aufgedeckt werden und in Kombination mit Pai-Da können sie sogar noch genauer diagnostiziert werden.Viele Fälle von manifesten Körperschmerzen sind tatsächlich durch gespannte Sehnen verursacht und nach La-Jin lassen die Schmerzen augenblicklich nach. Dies ist in der westlichen Medizin nicht bekannt und so werden Medikamente und Operationen eingesetzt, um die Symptome auszumerzen.
Meridiane über den ganzen Körper werden direkt oder indirekt freigemacht; so werden verschiedene Krankheiten direkt oder indirekt behandelt. Zu den betroffenen Meridianen gehören die drei Yang-, die drei Yin-Meridiane auf Händen und Füßen und auch die Ren- und Du-Meridiane.
Das Freimachen der Meridiane kann Krankheiten heilen, den Körper entgiften und das Immunsystem und ebenso die sexuellen Funktionen verbessern. Wichtiger Nutzen wird gewonnen durch Verbesserung des Aussehens, Vergrößerung der Körperlänge, Gewichtsreduktion, Abnahme von Sommersprossen, Falten und Akne.
Zunahme der Körperlänge tritt bei Menschen im mittleren Jahren und bei Jugendlichen ein; am größten ist diese Wirkung bei Älteren, da die meisten unter ihnen an versteiften Sehnen leiden und bis zu einem gewissen Grad bucklig sind.
Wie werden Hände und Werkzeuge in Pai-Da benutzt? Üblicherweise wird Pai-Da durch direktes Abklopfen von Körperteilen mit flachen Schlägen der Hände ausgeführt. Gelegentlich wird der indirekte oder hohle Schlag eingesetzt. Flaches Abklopfen stimuliert stärker und liefert deutliche Heilungsvorteile.
Um Beschwerden zu verringern setzt man gelegentlich den hohlen Schlag ein. Das heißt aber nicht, die Finger zur wölben und einen Hohlraum in der Handfläche zu bilden; stattdessen bildet man eine sehr flache Wölbung, indem man den Daumen dicht an die vier Finger führt, die zusammen und gerade bleiben. So ausgeführt, ist hohles Abklopfen im Grund immer noch eine Art flachen Abklopfens.
Um auf bestimmten Stellen die Stimulation zu verstärken kann der Handrücken, zumal die Knöchel der geschlossenen Finger zum Abklopfen gebraucht werden. Mit dem Handrücken erzeugt man einen größeren Abklopfeffekt, denn dieser Körperteil ist knochiger und hat hervortretende Knöchel und ist deshalb härter als die Handfläche. Für bestimmte Stellen lassen sich die Fäuste gebrauchen. Zu ihnen gehören fleischige Körperteile wie der Unterleib, die Hinterbacken, die Schenkel oder Teile, die nicht leicht mit der Handflache abzuklopfen sind wie Achselhöhle, den Schenkelansatz.
Um den Eindringeffekt zu steigern oder das Abklopfgeräusch zu vermindern kann man auch die Faust statt der Handfläche einsetzen. Beim Abklopfen größerer Bereiche wie der Ellbogeninnenseite oder der Vorderseite des Knies kann man die ganze Hand einsetzen, die aus Handfläche und Fingern besteht. Für kleinere Bereiche dürfen auch die Finger die Hauptarbeit des Abklopfens tun; dabei bleibt das Handgelenk locker und schwingt mit den Schlägen mit. Für Bereiche, die man nicht mit den eigenen Händen erreicht oder die man nicht selbst kräftig genug abklopfen kann wie die Körperrückseite oder die Beine, kann man Werkzeuge wie Sohlen von Schuhen aus Tuch, hölzerne Stäbe, Steine oder weitere Werkzeuge aus Naturstoffen einsetzen.